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aktualisiert am 28.3.2011


Der ehemalige Forschungsminister Riesenhuber am Stand der SG Nied


Unsere Schirme waren für viele Besucher eine Rast wert


Conny Adler ruht sich auf den Stufen des Jungwirth'schen Heimes aus


Unser Stand, quer über die Straße die Wäldches-Fahne

Bericht vom Höchster Kreisblatt vom 14.8.2000:

Gute Laune bei weniger Besuchern

Von Holger Czerwonka

Nied. Was die Nieder vom Wochenendwetter halten sollten, wussten sie am Samstag selbst nicht so recht. Klar, der lang erwartete Sonnenschein war besser als die trübe Nieselatmosphäre der vergangenen Wochen, aber musste es denn gleich so heiß werden . . . ? Wegen der Hitze lief der Start des 21. Nieder Straßenfestes nur träge an. Wer den Besuchern ein schattiges Plätzchen und ein kühles Getränk anbieten konnte, hatte ihre Gunst schnell gewonnen. Erst in den kühleren Abendstunden füllte es sich langsam rund um die Schmidtbornstraße.

29 Vereine und private Gruppen aus dem Stadtteil an Nidda boten den Besuchern eine riesige Auswahl an Unterhaltung und Leckereien gegen Durst und Hunger. Etwa die Leichtathleten der Nieder Sportgemeinschaft: Schon seit Jahren schwören die Sportler auf ihr "importiertes" Bier. Mehrere Fässer von hellem und dunklem Wäldchesbräu karrten die Aktiven an - längst ist das Frankfurter Gebräu beim Nieder Straßenfest kein Geheimtipp mehr.

Die kulinarische Bandbreite reichte von der groben Bratwurst mit Ketchup über Pizza, Brezeln und Gyros bis hin zu Baguette, bestrichen mit einer griechischen Paste. Auch die Unterhaltung kam nicht zu kurz: ob Live-Musik der "Roving Gamblers", die Straßenkegelbahn der "Pfennigfuchser", Darbietungen der Freiwilligen Feuerwehr oder Karaoke singen - die Vereine scheuten keine Mühe für das Nieder Publikum. Doch der große Besucherandrang blieb aus. Weniger Gäste als in den Jahren zuvor fanden den Weg in die Schmidtbornstraße. Trotzdem waren die meisten Vereine zufrieden, denn die Besucher, die kamen, brachten gute Laune mit.

Schnäppchen konnte an den Ständen von Anwohnern gemacht werden: Viele nutzen die Gelegenheit und boten Nippes und Nützliches aus ihrem Haushalt feil. Bis in späte Abendstunden wurde an den meisten Ständen kräftig gefeiert. Die Aussage, gerade nur noch ein Fass leerzapfen zu wollen, war auch in diesem Jahr die beliebteste "Ausrede", um noch einen Moment länger feiern zu können. Recht früh, schon gegen 20 Uhr, bauten hingegen die Mitglieder des Nieder Heimat- und Geschichtsvereins ihren Stand ab - nicht jedoch, weil der Umsatz ausblieb. Die Lokalhistoriker wollten das Straßenfest selbst noch genießen, und der Umsatz stimmte: 123 Stadtteilkalender 2001 hatte der Verein über den Nachmittag verkaufen können, dazu noch 20 Heimatbücher. "Ein großer Erfolg", sagte Adalbert Vollert, Vorsitzender des Vereins, stolz. Dass das Straßenfest in Nied eher mager besucht werden wird, hatte Vollert schon geahnt: "Die Feste häufen sich zu sehr", sagte er. Es wurden gleichzeitig auch in Schwanheim, Griesheim und Eddersheim Straßenfeste gefeiert.

Mit gemischten Gefühlen zog Karl Blum, zweiter Vorsitzender des veranstaltenden Nieder Vereinsrings, Bilanz: Zwar sei das Gebotene sehr schön gewesen, dennoch sei die Beteiligung der Vereine innerhalb des Vereinsrings zu mager. Von 52 Nieder Mitgliedsvereinen waren gerade einmal 26 Vereine am Samstag mit dabei. Letztes Jahr waren es noch 32. "Das Straßenfest ist bedroht", glaubt Blum. Überlegungen des Vereinsrings gingen dahin, das Fest nur noch alle zwei Jahre anzubieten, um die Vereine wieder zu mehr Mitarbeit zu motivieren. Auch glaubt Blum beobachtet zu haben, dass sich das Verhalten der Besucher verändert habe: "Viele setzten sich nicht mehr fest, sondern trinken ein Bier, sagen Bekannten ,Hallo' und gehen wieder." Positiv fiel dem zweiten Vorsitzenden aber auf, dass viele jetzt auswärts lebende Nieder das Straßenfest nutzen, um wieder einmal im Stadtteil vorbeizuschauen.